Einführung in die Statistik
In: Hand- und Lehrbücher der Sozialwissenschaften
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In: Hand- und Lehrbücher der Sozialwissenschaften
Im Rahmen von Abstimmungskampagnen zu Migrationsfragen wurde in der schweizerischen Presse und in politischen Diskussionen wiederholt auf die vermeintlich divergierende Kriminalitätsrate zwischen Personen unterschiedlicher Staatszugehörigkeit hingewiesen. Die weit verbreitete Auffassung, dass "Ausländer" ein erhöhtes Kriminalitätspotenzial aufweisen, wurde dabei kaum in Frage gestellt, obwohl verlässliche Zahlen zu dem Thema nur spärlich sind. Um die Wissenslücke zumindest teilweise zu schliessen, werden in diesem Beitrag Ergebnisse einer systematischen Analyse der Daten der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der Jahre 2010 und 2011 vorgestellt. Für verschiedene Arten von Straftaten werden rohe und standardisierte Beschuldigtenbelastungsraten (BBR) nach Herkunft und Aufenthaltsstatus berichtet. Zur Berechnung der BBR wird die Anzahl im Referenzjahr beschuldigte Personen ins Verhältnis zum jeweiligen Bevölkerungstotal gemäss STATPOP gesetzt. Eine Standardisierung erfolgt in einem ersten Schritt nach Alter und Geschlecht; in einem zweiten Schritt werden Kontextmerkmale der Wohngemeinden der beschuldigten Personen hinzugezogen. Es zeigt sich, dass für Ausländer insgesamt eine erhöhte BRR zu beobachten ist, sich die Differenz zu den Schweizern durch eine Standardisierung nach Alter und Geschlecht jedoch um fast 40 Prozent verringert. Weiterhin sind die Ergebnisse stark heterogen je nach Art der Straftaten und vor allem nach Herkunftsregion. Auch die Hinzunahme von Kontextmerkmalen fördert schliesslich einige interessante Ergebnisse zutage.
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Im Rahmen von Abstimmungskampagnen zu Migrationsfragen wurde in der schweizerischen Presse und in politischen Diskussionen wiederholt auf die vermeintlich divergierende Kriminalitätsrate zwischen Personen unterschiedlicher Staatszugehörigkeit hingewiesen. Die weit verbreitete Auffassung, dass "Ausländer" ein erhöhtes Kriminalitätspotenzial aufwiesen, wurde dabei kaum in Frage gestellt und zum Teil mit irreführenden Zahlen untermauert. Aus kriminologischen Untersuchungen ist jedoch bekannt, dass die demographische Struktur und weitere Merkmale, die sich zwischen den Bevölkerungsgruppen unterscheiden können, in Zusammenhang mit der Rate von Straftaten stehen. Auf Grundlage der polizeilichen Kriminalstatistik der Schweiz wird in diesem Beitrag eine sorgfältige und unvoreingenommene Analyse herkunftsspezifischer Kriminalitätsraten präsentiert und dabei ermittelt, in wie weit sich die Differenzen durch die zur Verfügung stehenden strukturellen Merkmale erklären lassen.
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Eine zumindest bis vor kurzem in der Schweiz noch populäre Ansicht lautet, dass eine Karriere in der Armee den beruflichen Erfolg im zivilen Leben stark befördert. Obwohl militärische und berufliche Karriere als Besonderheit des schweizerischen Milizsystems im biografischen Verlauf miteinander verschränkt sind, bleibt aber der tatsächliche Einfluss der militärischen Karriere auf den Berufserfolg empirisch noch nachzuweisen. Zudem ist auch die Frage nach den möglichen Gründen zu stellen. Ziel dieses Beitrags ist also erstens die empirische Prüfung des positiven Effekts der militärischen auf die zivile Karriere. Zweitens sollen mögliche Ursachen gegenübergestellt werden. Als solche werden insbesondere Selbstselektion, der Erwerb von Humankapital (Führungskompetenzen) und der Aufbau eines wirkungsvollen Beziehungsnetzes in Betracht gezogen. Die Analysen anhand der Daten des Schweizer Arbeitsmarktsurveys 1998 zeigen erstens, dass höhere militärische Ränge auch bei Kontrolle von Bildung und Berufserfahrung mit erhöhtem Erwerbseinkommen einhergehen. Zweitens zeigt sich, dass dieser Einkommensbonus allem Anschein nach weder auf Mechanismen der Selbstselektion noch auf dem Erwerb von besonders gewinnbringendem Humankapital beruht. Vielmehr ist zu vermuten, dass der größere Berufserfolg von Milizoffizieren mit ihrem an "wertvollen" Beziehungen reichen sozialen Netzwerk zusammenhängt.
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In: Schmollers Jahrbuch: journal of contextual economics, Band 123, Heft 2, S. 329-335
ISSN: 1865-5742
In: De Gruyter eBook-Paket Sozialwissenschaften
The question of how cooperation and social order can evolve from a Hobbesian state of nature of a 'war of all against all' has always been at the core of social scientific inquiry. Social dilemmas are the main analytical paradigm used by social scientists to explain competition, cooperation, and conflict in human groups. The formal analysis of social dilemmas allows for identifying the conditions under which cooperation evolves or unravels. This knowledge informs the design of institutions that promote cooperative behavior. Yet to gain practical relevance in policymaking and institutional design, predictions derived from the analysis of social dilemmas must be put to an empirical test. The collection of articles in this book gives an overview of state-of-the-art research on social dilemmas, institutions, and the evolution of cooperation. It covers theoretical contributions and offers a broad range of examples on how theoretical insights can be empirically verified and applied to cooperation problems in everyday life. By bringing together a group of distinguished scholars, the book fills an important gap in sociological scholarship and addresses some of the most interesting questions of human sociality. Ben Jann(University of Bern); Wojtek Przepiorka(Utrecht University)
In: Sozialwissenschaft Ser.
We construct an empirically informed computational model of fiscal federalism, testing whether horizontal or vertical equalization can solve the fiscal externality problem in an environment in which heterogeneous agents can move and vote. The model expands on the literature by considering the case of progressive local taxation. Although the consequences of progressive taxation under fiscal federalism are well understood, they have not been studied in a context with tax equalization, despite widespread implementation. The model also expands on the literature by comparing the standard median voter model with a realistic alternative voting mechanism. We find that fiscal federalism with progressive taxation naturally leads to segregation as well as inefficient and inequitable public goods provision while the alternative voting mechanism generates more efficient, though less equitable, public goods provision. Equalization policy, under both types of voting, is largely undermined by micro-actors' choices. For this reason, the model also does not find the anticipated effects of vertical equalization discouraging public goods spending among wealthy jurisdictions and horizontal encouraging it among poor jurisdictions. Finally, we identify two optimal scenarios, superior to both complete centralization and complete devolution. These scenarios are not only Pareto optimal, but also conform to a Rawlsian view of justice, offering the best possible outcome for the worst-off. Despite offering the best possible outcomes, both scenarios still entail significant economic segregation and inequitable public goods provision. Under the optimal scenarios agents shift the bulk of revenue collection to the federal government, with few jurisdictions maintaining a small local tax.
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Surveys on voting behavior typically overestimate turnout rates substantially. To disentangle different sources of bias - coverage error, nonresponse bias, and overreporting - we conducted a validation study in which respondents' self-reported voting behavior was compared to administrative voting records (N = 2000). Our results show that all three sources of error inflate the survey estimate of the turnout rate and also bias estimates from political participation models, although coverage error is only moderate compared to the more pronounced biases due to nonresponse and overreporting. Furthermore, results from a wording experiment do not provide evidence that revised wording reduces measurement bias.
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In: Strasburger Anzeiger: unabhängiges amtliches Mitteilungsblatt der Stadt Strasburg (Uckermark), Heft 48
ISSN: 0941-1674
In: ZUMA Nachrichten, Band 25, Heft 48, S. 18-27
'Mittels eines Methodenexperiments mit zwei randomisierten Versuchsgruppen (N jeweils 200) und einer Kontrollgruppe (N=200) wird untersucht, ob und in welchem Ausmaß Geschenke bei einer postalischen Befragung zur Erhöhung der Ausschöpfungsquote beitragen. Es zeigt sich, dass ein versprochenes Geschenk (Telefonkarte im Wert von 10 Schweizer Franken) die Ausschöpfungsquote nicht erhöht, während ein dem Fragebogen beigelegtes Geschenk zu einem Anstieg der Quote um zirka 10 Prozentpunkte führt. Die Befunde stehen in Einklang mit der Reziprozitätshypothese, derzufolge Vorleistungen von vielen Personen auch dann honoriert werden, wenn die reziproke Handlung nicht dem unmittelbaren Eigeninteresse eines Akteurs entspricht.' (Autorenreferat).
Um den Fachkräftemangel im MINT-Bereich zu bekämpfen, bemühen sich Bund und Kantone, auf allen Bildungsstufen Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu wecken. Unter anderem soll dabei geschlechtsspezifischen Unterschieden hinsichtlich der Lehrstellen- bzw. Fächerwahl entgegengewirkt werden. Der vorliegende Beitrag setzt hier an und analysiert anhand der Daten der ÜGK 2016, wie viele Jugendlichen sich am Ende der obligatorischen Schulzeit vorstellen können, im Alter von 30 Jahren einen MINT-Beruf auszuüben. Dabei wird deutlich, dass die Unterschätzung ihrer mathematischen Kompetenzen bei jungen Frauen dazu beiträgt, dass sie sich seltener eine berufliche Zukunft im MINT-Bereich vorstellen als junge Männer. ; To counter the shortage of skilled labour in the fields of STEM, the federal government and the cantons try to arouse interest in science, technology, engineering, and mathematics at all levels of educa-tion. One of the aims is to counteract gender-specific differences in the choice of apprenticeships and fields of study. Against this backdrop, we use data from a national mathematics skills assessment ("ÜGK") to analyse how many young people believe, at the end of compulsory schooling, that they will have a STEM profession at the age of 30. The results make clear that young women in particular underestimate their own mathematical skills and that due to this underestimation, they are less likely than young men to imagine a career in the fields of STEM.
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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 73, Heft 2, S. 201-229
ISSN: 1861-891X
ZusammenfassungDer geschlechtsspezifische Lohnunterschied hat sich in der Schweiz ebenso wie in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten zwar leicht verringert, die Lücke ist aber immer noch beträchtlich und lässt sich nur zum Teil durch produktivitätsrelevante Faktoren erklären. Um zu untersuchen, ob sich ein entsprechender "gender wage gap" auch darin wiederfindet, welche Löhne als gerecht angesehen werden, haben wir im Rahmen von Schweizer Bevölkerungsumfragen drei randomisierte Vignettenexperimente durchgeführt. Im Unterschied zu den meisten anderen Experimenten wurde den Befragten nur jeweils eine Vignette vorgelegt, um Einflüsse sozialer Wünschbarkeit zu vermindern. Das erste Experiment belegt eine geschlechtsspezifische Doppelmoral bei der Einkommensbewertung: Bei Männern wurde ein gegebenes Einkommen eher als zu gering beurteilt als bei Frauen. Der Befund konnte in einem zweiten Experiment mit ähnlichem Design jedoch nicht repliziert werden, wobei ein zentraler Unterschied zwischen den beiden Experimenten in dem in den Vignetten beschriebenen Haushaltskontext lag. In einem dritten Experiment haben wir deshalb den Einfluss der familiären Situation systematisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass nur bei verheirateten Personen ein Unterschied zwischen Frauen und Männern gemacht wird, nicht jedoch bei Singles. Im Einklang mit dem Stereotyp des männlichen Haupternährers zeigt sich ein ausgeprägter Effekt einer "Heiratsprämie". Verheirateten Männern wird in der Wahrnehmung der Bevölkerung bei sonst gleichen Merkmalen ein höherer Lohn zugestanden als verheirateten Frauen.